Gestern spielten THE GLAM im Knust zum Abschluss ihrer vorweihnachtlichen Herbsttour in Hamburg auf. Ich bin da hingegangen, weil die Jungs totaaaaal bevorschusslorbeert wurden. Und das schon sooooo lange seit dem es den Konzerttermin gab. Da ich mich nur schwer gegen Vorschusslorbeeren, die von mir lieben Freunden verteilt werden, wehren kann, musste ich also zu dem Konzert. Wie zumeist bei solchen experimentellen Abenteuern kannte ich nur die ausgiebige Playlist in Youtube und mehr nicht. Das was dem geneigten Hartz IV TV Glotzer vielleicht noch bekannt gewesen sein könnte … die Existenz des Sängers bei einer musikalischen Show im Privaten und dessen Ausscheiden irgendwann vor paar Tagen/Wochen … war mir nur vom Hören Sagen bekannt und das interessierte mich nicht. Ich schaue mir lieber die Musiker von der Nähe an und bilde mir dann mein eigenes Urteil.
Mmmh, was kann ich also OHNE Vorwissen über THE GLAM sagen?! Die Jungs kommen aus Hamburg. Sie stehen zu dritt auf der Bühne. Ach ja und der Name der Kapelle ist Programm.
Ich hatte mich vor dem Konzert mit meinen beiden ehemaligen Kollegen vor dem Dom getroffen und habe mit ein paar Stopps bei Glühweinständen und Gesprächen über Musik (natürlich) einen kurzen Schlenker über den Dom gemacht, der erfreulicherweise leer war und deswegen erträglich. Es wurden keine Fahrgeschäfte bemüht und als es langsam kühler wurde sind wir zu dritt zum Knust. Die Abendkasse hatte auch für mich einen “Eintrittsstempel” gegen 15 Euro zur Verfügung gestellt und mit einem Schluck Bier bewaffnet konnten wir uns bei Gespräch, Geläster die Zeit bis zum ersten Support des Abends vertreiben.
Support 1
Nun denne, ich habe nicht mehr im Kopf, wie der junge Mann und seine Band hießen. Tommy Reeve heißt er! Ich weiß nur eins mit hundertprozentiger Sicherheit. Nach fünf Takten des ersten Songs wusste ich, dass er 10x besser war als die gruselige Vorband von Peter Murphy namens Loudboy. Das ist allerdings auch keine Kunst. Ich war sehr entzückt von den Songs. Sie klangen mir manchmal etwas stadionrockartig, aber das muss ja nicht schlecht sein. Es gab jedenfalls keinen Grund sich zur Bar zu verziehen und ein neues Bier zu ordern.
Support 2
Okay, ich mach es kurz. Ich fand diese Band gruselig. Das Gejaule (ja, manchmal bin ich hart mit der Kritik) des Sängers ging mir auf die Ketten und deswegen hielt ich es auch nur ein Lied aus, mir das anzuschauen.
Der Zuschauerraum war ja auch recht übersichtlich gefüllt und somit kein Problem den Standort zu wechseln. Ich war allerdings gegen 10 Uhr schon derbe der Meinung, dass das Warten lang genug war und doch endlich die Band auf die Bühne sollte, für die ich mit großen Erwartungen gekommen war. Das Warten musste ich noch etwas weiter üben. Meine Freunde halfen mir dabei, indem sie mir Alkoholika unterjubelten. Schönen Dank auch!
THE GLAM
Ich hatte die Jungs ja bereits schon einmal hier im Blog erwähnt … da kannst Du hin klicken, wenn Du magst … und nun was soll ich sagen. Vom ersten Moment, wo die drei auf die Bühne kamen, wirkten sie auf mich total sympathisch und irgendwie auch unaufgeregt und gelassen. Der Bassist hatte schon von der ersten Sekunde gewonnen.
… Hallo Joy Division Shirt …
… und als dann die Musik auch noch los ging und auf der Bühne die Songs nicht statisch runter gerotzt wurden, sondern statt dessen der ganze Platz genutzt wurde, um zu agieren, war ich glücklich. Coole Show, die die Jungs geliefert haben. Die Stimme vom Sänger passt wie angegossen an den Sound der Songs. Es flutschte. Der Soundmix war auch ganz proper für Knust Verhältnisse. Ich fand es ganz nett, dass es überhaupt nicht zu laut war. Es gibt also doch noch Menschen am Mischpult, die noch nicht taub sind. 🙂
Es gab kein Lied, was mir nicht gefallen hätte. Meine Konzertbegleiter waren beide hin und weg und beide kannten The Glam schon vor mir intensiver und beide sagten, dass das Konzert totaaaaaaaal schön war. Ich fand es nur leider viel zu kurz. Entweder war es wirklich zu kurz oder ist meine Wahrnehmung aufgrund der sympathischen Kurzweiligkeit der Show so verschroben gewesen. Das nächste Mal wünsche ich es mir länger und das nächste Mal komm ich wieder und bin dann auch textsicher.
Was ich doof fand, es gab nichts zu kaufen … HALLOOOOOO? … Die Jungs wissen gar nicht, was ihnen da entgangen ist. Ich bin der beste Merchandise Stand Abgraser auf Erden, vor allem wenn ich Geld in der Tasche habe. Beim nächsten Mal bitte wenigstens eine CD. (Ich kaufe auch Dinge zwei Mal … nur zur Info … um sie mir dann signieren zu lassen beispielsweise.) Egal, das Debut habe ich mir mittlerweile übers Internet bestellt. Zur Vollständigkeit halber … das Debut heißt “Escapism” und ist schon ein paar Tage alt. Das neue Album kommt demnächst in diesem Theater auf den Markt und ich freu mich darauf.
Informationen über The Glam könnt ihr auf folgenden Seiten erhalten:
Offizielle Homepage
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Ansonsten schön die Augen (optisch auch eine Augenweide … grins) und Ohren offenhalten und das nächste Mal bei The Glam dabei sein, kann ich nur den Tipp geben.